Lebensmittel retten: Ab in den Tiefkühler damit!
• Franziska Hain
Dieses Szenario kennt wohl wirklich fast jeder: Einmal hungrig einkaufen gewesen und schon hat man mehr gekauft, als man eigentlich essen kann. Viele Lebensmittel landen dadurch leider im Müll. Das muss nicht sein! Was viele nämlich nicht wissen: Fast alle Lebensmittel lassen sich mit der richtigen Vor- oder Nachbereitung einfrieren und so vor der Tonne retten, bevor sie schlecht werden. Wir verraten dir, was du beim Einfrieren beachten musst und welche Lebensmittel ohne Probleme im Tiefkühler auf ihre zweite Chance warten können.
Was du beim Einfrieren beachten musst
Lebensmittel einfrieren ist äußerst praktisch. Laut Bundeszentrum für Ernährung trägt das Einfrieren zur Nachhaltigkeit bei und so lassen sich viele Lebensmittel retten, wenn du folgende Dinge beachtest:
- Gefrierbrand: Gefrierbrand auf Lebensmitteln ist nichts anderes als ausgetrocknete Stellen. Hierzu kommt es, wenn die Lebensmittel nicht luftdicht verpackt wurden oder es zu Temperaturschwankungen im Tiefkühler kam. Zwar ist Gefrierbrand nicht gefährlich, allerdings werden die Lebensmittel beim Zubereiten oft ungenießbar – und landen somit leider doch in der Tonne.
- Verpackungen: Wenn du Lebensmittel in der richtigen Verpackung einfrierst, kannst du Qualitätseinbußen durch Gefrierbrand vermeiden. Verwende zudem immer Behältnisse, die zum Einfrieren geeignet sind. Auf Alufolie solltest du verzichten.
- Wasserhaltige Lebensmittel: Einige Lebensmittel eignen sich nicht zum Einfrieren. Da sich die Flüssigkeit in den Zellen beim Einfrieren ausdehnt, werden diese zerstört. Als Folge verlieren die Lebensmittel nach dem Auftauen ihre Konsistenz. Vor allem Gurken, Salat und Tomaten eignen sich daher wenig zum Einfrieren.
- Datum aufschreiben: Damit du weißt, wie lange du das Lebensmittel überhaupt schon im Tiefkühler gelagert hast, solltest du es beim Einfrieren mit dem Datum versehen. Denn auch wenn eingefrorene Lebensmittel lange halten, sollten sie ihr Dasein nicht endlos in deiner Tiefkühltruhe fristen.
- Aufgetautes nicht wieder einfrieren: Sofern du nur kurz eine Portion aus dem Tiefkühler nimmst und den Rest wieder direkt zurücklegst, ist das kein Problem. Allerdings solltest du einmal angetaute bzw. Aufgetaute Lebensmittel nicht erneut einfrieren. Denn mit steigenden Temperaturen können sich auch wieder Mikroorganismen auf dem Lebensmittel vermehren und die Haltbarkeit beeinträchtigen. Aufgetaute Lebensmittel solltest du daher auch schnell verwerten.
Neben diesen generellen Dingen kommt hier unsere Top 10 der Lebensmittel, die sich gut einfrieren lassen.
1. Brot einfrieren
Du hast noch Sonntagsbrötchen übrig oder schaffst nie ein ganzes Toastbrot, bevor es schimmelt? Friere es doch einfach ein. Brot und Backwaren lassen sich in Gefrierbeuteln ideal einfrieren und portionsweise wieder auftauen. Dazu musst du sie nur kurze Zeit antauen lassen und kannst sie danach entweder auf dem Toaster oder im Ofen aufbacken.
Selbst Kuchen lässt sich einzeln portioniert ideal einfrieren.
2. Obst und Gemüse einfrieren
Wie bereits erwähnt, lassen sich durch den hohen Wassergehalt längst nicht alle Obst- und Gemüsesorten einfrieren. Bei den meisten klappt es aber sehr gut. Damit die Vitamine im Gemüse erhalten bleiben, solltest du es vorher kurz Blanchieren und dann in Eiswasser abkühlen lassen.
Wenn du da Gemüse gut abgetrocknet hast, kannst du es in Gefrierbeuteln verpackt einfrieren. So lassen sich beispielsweise Brokkoli, Möhren und Blumenkohl einfrieren. Spargel, Pilze oder Zucchini müssen hingegen nicht blanchiert werden.
Vor allem Beeren lassen sich leicht einfrieren. Auch hier gilt: Luftdicht verpackt halten sie etliche Monate im Tiefkühler.
3. Bananen einfrieren
Es klingt erst einmal komisch, aber Bananen und Tiefkühltruhe sind eine gute Kombi – zumindest dann, wenn du sie nach dem Auftauen weiterverarbeitest. Zum alleinigen Verzehr wird sie dann nämlich weniger taugen, da aufgetaute Bananen ihre typische Konsistenz verlieren und eher an Brei erinnern. So lassen sie sich aber ideal für Smoothies oder zum Backen verwenden.
Falls du also mal zu viele reife Bananen haben solltest, frier sie einfach ein. Und nicht wundern: Selbst perfekt gelbe Exemplare werden in der Tiefkühltruhe braun. Das hat aber keinerlei Auswirkungen auf den Geschmack.
4. Wurst einfrieren
Zu viel Wurst gekauft? Friere sie doch einfach luftdicht portionsweise ein. Das funktioniert auch mit noch komplett verschlossenen Wurstpackungen. Achte allerdings darauf, dass dein Tiefkühler wirklich –18 °C erreicht. Eingefrorene Wurst hält sich außerdem nur bis zu zwei Monate.
5. Eier einfrieren
Hier kommt das nächste Lebensmittel, von dem du vielleicht nicht unbedingt erwartet hättest, dass man es einfrieren kann, oder? Aber es stimmt: Man kann auch Eier einfrieren. Unerlässlich ist jedoch die richtige Vorbereitung! Würdest du die Eier nämlich so wie sie sind mit Schale einfrieren, würden sie einfach platzen.
Möchtest du Eier einfrieren, dann am besten ohne Schale in einem Behälter. Fülle die Eier in das Behältnis und schlage sie minimal mit einem Schneebesen auf. Wenn du etwas Salz oder Zucker mit zur Masse gibst, verhinderst du außerdem, dass das Eigelb beim Gefrieren geliert.
Optional kannst du Eiweiß und Eigelb auch getrennt voneinander einfrieren, dann musst du sie weder aufschlagen noch salzen/zuckern. So halten sich Eier tiefgefroren bis zu zehn Monate. Wenn du sie wieder auftaust, solltest du sie allerdings nicht mehr roh verwenden und gut durchgaren lassen.
6. Kräuter einfrieren
Frische Kräuter sind für viele Gerichte ein echtes Highlight, halten sich aber leider auch nicht so lange oder man benötigt längst nicht ein ganzes Bund. Auch hier gilt: Kräuter lassen sich einfach portionsweise einfrieren. Nur Oregano, Thymian und Rosmarin solltest du lieber trocknen als einfrieren.
Ansonsten gilt beim Kräuter einfrieren: Kräuter verlesen, waschen und ausreichend trocken tupfen. Dann die Kräuter hacken und luftdicht in Gefrierbeutel oder Dosen geben und einfrieren. Wenn du gleich küchenfertige Portionen haben möchtest, dann gib deine gehackten Kräuter in Eiswürfelbehälter und gibt etwas Wasser dazu.
7. Hackfleisch einfrieren
Hack ist nicht für seine lange Haltbarkeit bekannt – ganz im Gegenteil. Frisch sollte es innerhalb eines Tages verbraucht werden bzw. solltest du dich dringend an das auf der Packung angegebene Verbrauchsdatum halten. Anders verhält es sich jedoch, wenn du Hackfleisch einfrierst. So hält es sich bis zu drei Monate, wenn es bei rund -18 °C gelagert wird.
Wichtig ist hier aber, dass du es korrekt einfrierst. Am besten eignet sich dazu ein Gefrierbeutel. Lege das rohe Hack in den Beutel und drücke es gleichmäßig flach. So friert es gleichmäßiger und schneller durch und taut später auch wieder besser auf. Friere auch nur Hack direkt nach dem Kauf ein bzw. solange das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten ist.
8. Butter einfrieren
Auch Butter kannst du problemlos einfrieren. So hält sie sich im Tiefkühler bis zu zehn Monate. Wenn du also nur zum Backen Butter benötigst, dann frier den Rest einfach für das nächste Mal ein. Entweder du portionierst die Butter oder du frierst sie am Stück ein.
Wichtig ist nur, dass du sie nicht immer wieder auftauen und einfrieren kannst. In einer Box oder einem Gefrierbeutel – optional auch der Originalverpackung – hast du immer eine Butterreserve im Tiefkühler.
9. Fisch einfrieren
Du warst Angeln und hast zu viel Fisch gefangen? Dann nimm ihn aus, filetiere ihn und friere ihn ein. Dazu solltest du ihn idealerweise “vorfrieren”. Das heißt, er wird zuerst auf einem Blech im Tiefkühler gelagert, bis er gefroren ist. Danach am besten luftdicht in Frischhaltefolie packen.
Für noch mehr Schutz vor Gefrierbrand kannst du den Fisch auch glacieren – also in Wasser tauchen, sobald er gefroren ist. Die entstehende Eisschicht auf dem Fisch schützt ihn vor Luft. So hält Fisch bis zu vier Monate. Dieses Prinzip funktioniert natürlich nicht nur bei fangfrischem Fisch, sondern auch bei Frischfisch aus dem Supermarkt.
10. Mittagessen einfrieren
Neben einzelnen Lebensmitteln kannst du natürlich auch ganze Gerichte einfrieren. Egal, ob zu viel gekocht oder Meal-Prep: Fast alle Gerichte lassen sich einfrieren. Dazu müssen sie allerdings vollkommen abgekühlt sein und auch hier gilt wie immer: luftdicht verpackt, ist halb gewonnen. Wenn du viel vorgekocht hast, solltest du außerdem lieber mehrere kleine Portionen einfrieren als eine große.
Achtung Suppe: Verwende hier ausreichend große Behältnisse, damit sich die Flüssigkeit ausreichend ausdehnen kann beim Einfrieren.